Der Entourage Effekt bei Superfood, Obst und Gemüse

Der Entourage Effekt bei Superfood, Gemüse und Obst

Als Entourage-Effekt wird das Wirkprinzip von Substanzgemischen bezeichnet. Eine einzelne Substanz weist als Gemisch mit anderen Stoffen eine höhere Bioverfügbarkeit auf, als in isolierter Form. Dieses Gemisch kann somit besser vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden. Ursprünglich stammt der Begriff „Entourage“ aus dem französischen und kann mit „Umgebung“ oder „Umfeld“ übersetzt werden. Der Effekt lässt sich auf verschiedenste Bereiche anwenden, da in der Natur so gut wie nie eine Substanz isoliert vorkommt. Einzelne Substanzen sind meist von vielen anderen Stoffen umgeben, welche die Wirkung unterstützen oder verstärken können.

 

Der Entourage Effekt lässt sich mit einer Fußballmannschaft vergleichen: Stürmer und Mittelfeldspieler stehen häufig im Rampenlicht, da sie überwiegend die Tore schießen. Aber ohne den Rest der Mannschaft würde es keinen erfolgreichen Fußball geben - jeder Einzelne ist also nie so gut wie das gesamte Team.“ (Dr. Claudia Miersch – Ernährungswissenschaftlerin)

Hauptsächlich wurde der „Entourage Effekt“ im Zusammenhang mit der Hanfpflanze bekannt. Die Ergebnisse von Studien lassen allerdings vermuten, dass dieser Synergie-Effekt auch in Gemüse und anderen pflanzlichen Lebensmitteln von großer Bedeutung ist.

Pflanzliche Lebensmittel enthalten zahlreiche Substanzen mit gesundheitswirksamen Eigenschaften: Vitamine, Mineralstoffe, Spuren­elemente, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Ein komplexes Zusammenspiel: Bioaktive Substanzen und ihre gesundheitlichen Wirkungen

Als bioaktive Substanzen werden Stoffe bezeichnet, die in Lebensmitteln vorkommen und keinen Nährstoffcharakter aufweisen. Ihnen wird aber trotzdem eine gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen. Man spricht hier meistens von den sekundären Pflanzenstoffen, aber auch Ballaststoffe und Substanzen in fermentierten Lebensmitteln gehören dazu.

 

Der Begriff sekundäre Pflanzenstoffe wurde erstmals vor 100 Jahren von dem Pflanzenphysiologen Albrecht Kossel verwendet und sie werden, wie der Name schon sagt,  nur in Pflanzen gebildet.

Primäre Pflanzenstoffe (z.B. Proteine und Fette) hingegen sind am Stoffwechsel und am Aufbau der Zellen beteiligt. Sie dienen als Nährstoffe.

 

Die sekundären Pflanzenstoffe werden von den Pflanzen selbst z.B. als Abwehrstoffe , Wachstumsregulatoren oder auch als Farbstoffe synthetisiert. In der Pharmazie werden sie als Basis für viele Arzneimittel verwendet. In der Ernährung sind sie als Duft- und Geschmacksstoffe bekannt. 

Die gesundheitsfördernden Eigenschaften der sekundären Pflanzenstoffe wurden erst in den letzten ca. 20 Jahren näher erforscht. Jedoch war schon Hippokrates (460-370 v. Chr.) die pharmakologische Wirkung von Nahrungspflanzen bekannt, was seine Aussage: "Eure Nahrungsmittel sollen Eure Heilmittel und Eure Heilmittel Eure Nahrungsmittel sein." erklärt.

 

Welche gesundheitlichen Wirkungen weisen bioaktive Substanzen auf?

  • Antikanzerogen = Verhindern die Entstehung von Krebs, können diesen hinauszögern oder Mutationen verhindern.
  • Antioxidativ = Zellschützend. Antioxidantien bieten Schutz gegen sog. "freie Radikale". Freie Radikale werden zum einen vom Körper selbst während verschiedener Stoffwechselprozesse gebildet, zum anderen entstehen sie durch schädliche äußere Einflüsse.
  • Immunmodulierend = Als Immunmodulation wird die Veränderung des körpereigenen Abwehrsystems (des Immunsystems) durch pharmakologisch wirksame Stoffe bezeichnet
  • Antithrombotisch = Gerinnungshemmend. Verhinderung von Thrombosen.
  • Blutdrucksenkend
  • Cholesterinsenkend
  • Blutzuckersenkend
  • Antimikrobiell = Vorhandene Mikroben vernichten: Beispielsweise Bakterien oder Schimmelpilze.
  • Entzündungshemmend

Bioaktive Substanzen im Gemüse (Sorten, die zur Hundefütterung eingesetzt werden können)

Bioaktive Substanzen und Vorkommen (Nennung u.a. von Gerstengras, rote Beete, Hokkaido Kürbis, Apfel, Himbeeren, Aroniabeeren

 

Bioaktive Substanzen

Vorkommen

Wirkung

Sekundäre Pflanzenstoffe

 

 

Carotinoide

Karotten, Kürbis, Spinat, Brokkoli…

antikanzerogen, antioxidativ, immunmodulierend, cholesterinsenkend

Phytosterine

Rosenkohl, Blumenkohl

Antikanzerogen, cholsterinsenkend

Glucosinolate

Kohlarten, Radieschen, Rüben

Antikanzerogen, cholesterinsenkend, antimikrobiell

Polyphenole

Kohlarten, Zwiebeln

Antikanzerogen, antioxidativ, immunmodulierend, antithrombotisch, Blutdrucksenkend, Blutzuckersenkend, antimikrobiell, entzündungshemmend

Protease-Inhibitoren

Hülsenfrüchte

Antikanzerogen, antioxidativ,

Saponine

Hülsenfrüchte

Antikanzerogen, immunmodulierend, cholesterinsenkend, antimikrobiell

Sulfide

 

 

Chlorophyll

Gerstengras

Antikanzerogen, Antioxidativ, cholesterinsenkend, blutzuckersenkend

Phytinsäure

Hülsenfrüchte

Antikanzerogen, antioxidativ, immunmodulierend, blutzuckersenkend,

Phytosterine

 

 

Phytoöstrogene

Sojabohnen, Linsen

Antikanzerogen, antioxidativ,

Ballaststoffe

In allen Gemüsearten

Antikanzerogen, immunmodulierend, cholesterinsenkend, blutzuckersenkend,

Substanzen in milchsauer vergorenem Gemüse

 

 

 

Welche bioaktiven Substanzen gibt es?

Sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Carotinoide
  • Glucosinolate
  • Monoterpene
  • Polyphenole
  • Protease-Inhibitoren
  • Saponine
  • Sulfide
  • Chlorophyll
  • Phytinsäure
  • Phytosterine
  • Phytoöstrogene
  • andere bioaktive Substanzen
  • Ballaststoffe
  • Substanzen in milchsauer vergorenem Gemüse

 

5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag

Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) hat im Jahr 2002 die Empfehlung veröffentlicht, täglich mindestens 5 Portionen Obst- und Gemüse zu sich zu nehmen. Daraus ist die Kampagne des Vereines „5 am Tag e.V. “ entstanden, welcher sich dafür einsetzt, dass die Menschen mehr Obst und Gemüse essen.

 

Wie sieht das bei den Hunden aus?

Beim Hund ist die Situation etwas anders. Hunde essen zwar auch von sich aus gern etwas Obst oder auch Gemüse, jedoch sind sie als Carnivoren nicht auf eine Obst- und Gemüsebasierte Ernährung angewiesen. Die Vitamine die wir Menschen aus Obst und Gemüse aufnehmen können spielen beim Hund eine eher untergeordnete Rolle, da dieser seine Vitamine aus den Innereien zu sich nimmt.

Trotzdem sollte die Ration einen gewissen pflanzlichen Anteil enthalten, da auch Hunde von den gesundheitsfördernden Wirkungen der sekundären Pflanzenstoffe und von Ballaststoffen profitieren können. Karotten oder Kürbisse beispielsweise sind reich an Beta-Carotin. Beta-Carotin gilt reich an Antioxidantien und kann dazu beitragen freie Radikale im Körper zu bekämpfen. Grünes Blattgemüse, Wildkräuter oder Gräser liefern blutreinigendes und entgiftendes Chlorophyll. Sollte der Hund kein Fan von rohem „Grünzeug“ sein, kann als Alternative auch z.B. Gerstengraspulver verwendet werden.

Obst sollte in der Ration den geringsten Anteil ausmachen, da es sehr zuckerhaltig ist. Außerdem ist es nicht so faserhaltig wie Gemüse. Ein kleiner Anteil (ca. 25% des pflanzlichen Anteils) kann aber durchaus aus wechselnden Obstsorten wie Apfel, Beeren oder Banane bestehen.

Gemüseanteil in unterschiedlichen Fütterungskonzepten

Heutzutage ist es äußerst schwierig, sich bei den vielen Empfehlungen und Meinungen zurechtzufinden. Es gibt zig verschiedene Fütterungskonzepte und jedes scheint das Ideale zu sein. Schauen wir uns doch einmal die verschiedenen Empfehlungen zum Gemüseanteil einmal an.

B.A.R.F. (Eine Übersetzung: „biologisch artgerechtes rohes Futter“)

Das „Barfen“ ist eine Methode der Rohfütterung. Dabei wird als Grundlage die Zusammensetzung eines Beutetieres des Hundes/Wolfs mit Hilfe von einzelnen Komponenten nachgebaut, z.B. einen Hasen. Da der Hase bekannterweise ein Pflanzenfresser ist, geht man davon aus, dass der Hund den Magen inkl. Inhalt mitfrisst und somit auch einen Anteil an Pflanzenstoffen zu sich nimmt. Ebenso einen Anteil an Ballaststoffen wie Fell und Haut.

Beim dieser Art der Fütterung wird dieser pflanzliche Anteil durch die gezielte Zufütterung von Gemüse- und Obst, wahlweise auch mit Kohlenhydraten, simuliert. In der Regel setzt sich der pflanzliche Anteil aus einem Gemüseanteil von 75% und einem Obstanteil von 25% zusammen. Es kann auch variiert werden, indem man den Obstanteil geringer hält. Die weitere empfohlene Aufteilung des Gemüseanteils gliedert sich dann in ca. 50% blättriges und 50% Knolliges Gemüse. Also Salate, Blattgrün und Kräuter oder Gräser machen die Hälfte des Gemüseanteils aus und der Rest wird dann mit Gemüse wie Karotten, Zucchini, Gurke etc. ergänzt.

Prey-Model-Raw oder Franken-Prey:  

Diese Fütterungsart basiert, noch stärker als die BARF-Methode, darauf einen Hund vollständig mit einem Beutetier zu ernähren.
Im Gegensatz zum Barf wird bei der Prey Methode kein zusätzlicher pflanzlicher Anteil hinzugefügt, da das Beutetier im besten Fall komplett verfüttert wird.

Fertigfutter ( Beispiel Trockenfutter):

Im Fertigfutter sieht die Zusammensetzung schon etwas anders aus. Hier gibt es gesetzliche Vorgaben, was in einem Alleinfuttermittel enthalten und deklariert sein muss.

Gemüse, Kohlenhydrate, Obst und pflanzliche Nebenerzeugnisse befinden sich in so gut wie allen Fertigfuttermitteln . Unsere heutigen Haushunde haben laut Studien ihr Verdauungssystem im Laufe der Evolution dem des Menschen immer weiter angepasst.

Pflanzliche Bestandteile in der Hundenahrung sind außerdem wichtig, weil sie Ballaststoffe liefern, welche die Mikroorganismen im Verdauungstrakt unterstützen. In der Deklaration finden sich diese Ballaststoffe häufig als Rübenschnitzel oder Zellulose.

Grundlage für die Nährwertangaben im Hundefutter ist die Weender Futtermittelanalyse. Hier werden in einer speziellen Analyse die Nährstoffgruppen bestimmt.

Picken wir uns für die Beurteilung der pflanzlichen Inhaltsstoffe davon einen raus. Den Rohfaseranteil. Dieser bezeichnet die nicht verdaulichen Bestandteile, z. B. Zellulose/Ballaststoffe. Diese sind für die Darmtätigkeit und die Mikroorganismen im Darm essentiell, können aber bei zu hohem Anteil die Verdaulichkeit auch verringern. Aktive Hunde brauchen einen geringeren Rohfaseranteil als bspw. Senioren, deren Aktivität nicht mehr so hoch ist. Der Richtwert im Trockenfutter liegt bei 2 bis 3,5%.

Vitamine in der Hundefütterung

Da Hunde, wie wir Menschen auch, Vitamine nicht in ausreichender Menge selbst produzieren können, müssen diese über das Futter aufgenommen werden. Bei der Rohfütterung erreicht man diese Aufnahme über die natürliche Zusammensetzung durch einzelne Komponenten wie z.B. Innereien.
Es wird unterschieden zwischen wasserlöslichen und fettlöslichen Vitaminen. Fettlösliche Vitamine können zeitweise vom Körper gespeichert werden. Wasserlösliche Vitamine werden mit dem Harn wieder ausgeschieden. Es muss also darauf geachtet werden, dass die wasserlöslichen Vitamine immer ausreichend zugeführt, die fettlöslichen Vitamine aber nicht überdosiert werden. Viele Vitamine gehen sehr leicht kaputt, z.B. durch Erhitzen, Mahlen oder Trocknen.

Wie kommen diese Vitamine ins Trocken- oder Nassfutter?

Viele Hersteller werben damit, dass sie keine Zusatzstoffe oder Vitamine in ihrem Futter zugeben. Doch wie kann das funktionieren? Dosen- und Trockenfutter wird mehrfach bei hohen Temperaturen erhitzt und mit Druck behandelt, was sowohl die Struktur der Proteine sowie einen Grossteil der Vitalstoffe zerstört.
Die einfache
Antwort daher: Gar nicht. Alleinfuttermittel die damit werben keine Zusatzstoffe hinzuzugeben, können nicht bedarfsdeckend sein. Daher fügt man Vitamine und hinterher wieder zu und zwar meist in synthetischer Form. Die Hersteller können natürlich nicht alle Vitalstoffe die bei der Herstellung abhandengekommen sind ersetzen.

Als Alternative können gewisse Futterkomponenten auch natürliche Vitamine liefern. Wie wir anfangs schon gehört haben, ist die Bioverfügbarkeit von natürlichen Vitaminen immer vorzuziehen, andererseits müssen auch die Bedarfswerte des Hundes gedeckt werden. Daher achtet am besten auf eine offene Deklaration:

  • Innereien: sie liefern die Vitamine A, D, K, B2, B12, B5, B3, B7, und B9. Leber ist dabei der Hauptlieferant
  • Lachs, Lebertran oder Vitamin D ist deklariert
  • B-Vitamine sind nicht hitzestabil. Sie müssen also zwingend zugesetzt werden, werden aber oftmals nicht deklariert

 Was ist der Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen Vitaminen?

Der wohl größte Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen Vitaminen ist die chemische Struktur des jeweiligen Stoffes. Die Enzyme im Körper, die dafür zuständig sind die Vitamine an ihren „Einsatzort“ zu bringen, sind auf diese natürliche Struktur ausgelegt. Bei synthetisch hergestellten Stoffen wird die Struktur verändert, oder die Grundbausteine in einer anderen Reihenfolge angeordnet. Dies kann schon dazu führen, dass das entsprechende Enzym Mühe hat, den Stoff zu erkennen.

Einzelne, isoliert aufgenommene Vitamine sind für den Körper unnatürlich. In natürlicher Form kommen Nährstoffe nie alleine vor, sondern in einem Komplex. Durch diese Kombination entsteht die eigentliche Wirkung. Ein Vitamin-Komplex der aus beispielsweise Fruchtsaftpulver besteht enthält alle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in natürlicher Form und in einem natürlichen Verhältnis. Solche natürlichen Nahrungsergänzungsmittel können daher ideal vom Körper verwertet und verwendet werden.

Was ist die Bioverfügbarkeit?

Als Bioverfügbarkeit wird der Anteil der Nährstoffe beschrieben, die aus der Nahrung über den Darm ins Blut gelangen und dem Körper damit für verschiedene Vorgänge zur Verfügung stehen. 

Sie ist oftmals abhängig vom Nährstoff selbst. Einige Nährstoffe müssen erst an bestimmte Moleküle gebunden werden, damit der Körper sie aufnehmen kann. Andere benötigen Hilfe beim Transport durch die Darmwand. Ein weiterer Faktor der die Bioverfügbarkeit beeinflusst ist die „Matrix“ in welcher der Nährstoff vorliegt. Als Matrix bezeichnet man das, was den Nährstoff umgibt (z.B. Lebensmittel oder der Trägerstoff einer Tablette). Wir erinnern uns an den zu Beginn beschriebenen Entourage- Effekt.

Natürliche und synthetische Vitamine weisen eine unterschiedliche Aufnahmefähigkeit auf. Synthetisch hergestellte Vitaminpräparate bieten bereits in kleinen Portionen große Mengen des Wirkstoffes, was gesünder klingt, jedoch schneller zu einer Überdosierung führen kann. In der Natur kommen Mikronährstoffe nie isoliert vor. Erst das komplexe Zusammenspiel von natürlich vorkommenden Vitamine mit Mineral- und Begleitstoffen, wie zum Beispiel den sekundären Pflanzenstoffen, macht die eigentliche gesundheitsfördernde Wirkung aus. Diese Komplexität ist deshalb so wichtig, damit die Aufnahme und der Einbau eines Wirkstoffes in die Zellen unterstützt wird. 

Besonderheit bei der Verdauung vom Hund

Beim Hund gibt eine Besonderheit, welche die Aufnahme von Substanzen beeinflusst.  Die Zellwände von Pflanzenzellen bestehen aus Zellulose. Als unlöslicher Faserstoff kann Zellulose von Hunden kaum oder gar nicht verdaut werden, da ihnen das Enzym Cellulase fehlt. In der Natur fressen Hunde die Beutetiere inklusive deren pflanzlichen Mageninhalt. Dieser ist entsprechend vorverdaut und aufgespalten. In der Fütterung ist deshalb darauf zu achten, dass pflanzliche Bestandteile vorverarbeitet werden indem sie püriert, gedünstet oder fein geraspelt werden. Auch Pflanzenpulver wie z.B. Gerstengraspulver kann vom Hund verdaut und die sekundären Pflanzenstoffe daraus aufgenommen werden.

Sind Futterergänzungsmittel für den Hund sinnvoll? 

Wir gehen im Grunde davon aus, dass unser Hund über sein Futter mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Egal, ob Fertigfutter oder selbst erstellte Ration. Alles wurde genau überprüft und anhand der gängigen Bedarfswerte gedeckt. Doch es gibt immer mal wieder „besondere Bedarfssituationen“ in denen es sinnvoll sein kann, genauer hinzuschauen und Futterergänzungen zu nutzen.

Nachteile synthetischer Vitamine

Die synthetischen Vitamine werden industriell und im Labor hergestellt.

Sie werden daher vom Körper völlig anders verarbeitet als die natürlichen Vitamine. Diese sind in die Struktur der Nahrungsmittel eingebunden und müssen bei der Verdauung mit Hilfe bestimmter körpereigener Enzyme und anderer Hilfsstoffe kontrolliert und nach Bedarf gespalten und aufgenommen werden. Diese Begleitstoffe fehlen bei den synthetischen Vitaminen, so dass der Darm nicht in der Lage ist die Aufnahme zu regulieren. Die künstlichen, hoch aufgeschlossenen Vitamine werden somit meist vollständig vom Darm aufgenommen. Dadurch kann es zu einer Hypervitaminose (Vitaminüberversorgung) kommen, welche gesundheitliche Schäden zur Folge haben kann. 

Worauf muss man beim Kauf von Futterergänzungsmittel für den Hund achten?

Wenn ihr euch entschließt euren Hund mit einem Futterergänzungsmittel zu unterstützen, achtet beim Kauf darauf, dass sich nur natürliche Vitamine in Form von z.B. Fruchtpulver darin befinden. Viele künstliche Zusatzstoffe wie künstliche Antioxidantien bringen die Gefahr von Allergien mit sich. Oftmals verstecken sich hinter sekundären Futtermittelallergien eine Reaktion auf synthetische Vitamine. Auch künstliche Aromen, Trennmittel oder Füllmittel können Entzündungen oder Unverträglichkeiten begünstigen.

Auch solltet ihr darauf achten, dass die Zellulose bereits aufgeschlüsselt ist. Das kann in Form von Pulver sein oder aber in anderer verarbeiteter Form, da Hunde wie oben beschrieben die Zellstrukturen nicht selbst aufspalten können. Unerwünschte Stoffe wie Schwermetalle oder Pestizide sollten vermieden werden. Hier kann es helfen auf Bio-Produkte zurückzugreifen oder zu recherchieren, ob der Hersteller regelmäßig Analysen seiner Produkte vornehmen lässt.

Fazit:

…Die Natur hat jedes noch so kleine Zusammenspiel der verschiedenen Stoffe im Körper bedacht und das kann selbst mit der neuesten wissenschaftlichen Technik nicht nachgeahmt werden.

 

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Gastautorin: Melanie Götz

- Zertifizierte Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen

- Phytotherapieberaterin für Hunde

- Tiermedizinische Fachangestellte

 

 

 

 

 


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